Am 15.10.2016 konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Königsborner Sportverein in Unna Vieles über die Tiere in der Kampfkunst lernen. Sensei Fritz Nöpel, 10. Dan und Träger des Titels Hanshi, brachte den Kyugraden und Danträ-gerInnen detailreich die Charakteren, Verhaltensweisen und Techniken der Tiere näher.
Er nannte die im Goju-Ryu Yuishinkan vorhandenen Tiere Drache, Kranich, Leopard, Schlange und Tiger. Diese Tiere sind u. a. auch im chinesischen Tierhoroskop vertreten und haben ebenso gute wie schlechte Eigenschaften. Nach Aussage Fritz Nöpels ist es wichtig, die eigenen (menschlichen) guten und schlechten Eigen-schaften im Einklang zu halten. Als ein Beispiel nannte er die Ungeduld des Tigers, der sich durch sein vorschnelles Handeln manchmal in eine prekäre (Kampf-) Situation bringen kann.
Zunächst wurden einzelne Techniken den Tieren zugeordnet und auf Besonderheiten in der Hand- bzw. Fußhaltung hingewiesen. Insbesondere erklärte Hanshi die verschieden Greiftechniken, wie z. B. den Vierfingergriff und den Drei-und-Zwei-Fingergriff. Auch zeigte er die entsprechenden Möglichkeiten der Anwendung sowie sinnvolle Ziele.
Nach der Pause erläuterte Fritz Nöpel, dass sich im Karate-Do die genannten Tiere gegenseitig unterstützen können und auch sollten. Er zeigte an zahlreichen Beispielen, dass es Situationen gibt, in denen man mit den Techniken nur eines Tieres nicht zum Ziel kommt. So benötigt der Karate-Do-Ka in der ersten Kombination der Kata Seeinchin viel Kraft, um die Handgelenke des Gegners zu greifen, diese nach unten zu führen um die Hände zu verbiegen, und eine Kontertechnik anzubringen. Da nicht alle Personen über die entsprechende Hand- und Armkraft für diese Schlangentechnik verfügen, kann z. B. der Drache für die Abwehr durch eine Mawashi Uke zur Hilfe gerufen werden. Für diese Drachentechnik wird nicht die Handkraft der genannten Schlangentechnik benötigt, so dass die Kombination auch von nicht so kräftigen Karate-Do-Ka erfolgreich abgeschlossen werden kann.
Den TeilnehmerInnen wurde während des Lehrgangs (wieder einmal) bewusst, dass man sich fern vom regulären Techniktraining über die „Tiere“ der Kata-Bunkai als Königsdisziplin im Karate-Do nähern und so weitere Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln kann.