Lehrgang zu Fronleichnam zum 3. Mal erfolgreich durchgeführt - ein Bericht von Frank Beeking
Zum dritten Mal führten die Karateka des TV Jahn Rheine einen bundesweit ausgeschriebenen Lehrgang zu Fronleichnam durch. Neben bewährten Übungsleitern des TV Jahn konnten wieder erfahrene Karategrößen für den Lehrgang gewonnen werden.
Aus Bochum waren Elke und Holger Keßling (6. Und 7. Dan) angereist. Beide waren viele Jahre als Landes- und Bundeskampfrichter des DKV im Einsatz und besitzen die Prüfer-A-Lizenz der Stilrichtung Goju-Ryu. Elke setzte Schwerpunkte bei Fußtechniken und Partnerformen während Holger die Anforderungen an das technische Können im Prüfungsbereich Selbstverteidigung thematisierte.
Klaus Mergel ist in Seelze Dojo-Leiter des größten Goju-Ryu-Vereins im niedersächsischen Landesverband, Träger des 5. Dan und ebenfalls A-Prüfer. Die Anwendung der Techniken aus den Kata verdeutlichte er eindrucksvoll und ließ sie drillmäßig üben.
Zum dritten Mal war Stephan Vogt (3. Dan) dabei. Viele Karateka freuten sich schon auf seine auch als „Flügelputzen“ bekannten Shihatzu-Einheiten, die am Ende der Trainingstage für Entspannung sorgten. Weiterhin begeisterte er noch mit 2 Trainingseinheiten „Karate Creative“, die er sehr abwechslungsreich gestaltete.
Das Team des TV Jahn hielt zur Freude der teilweise weit angereisten Teilnehmer ein weitgefächertes Lehrgangsangebot bereit. Gleichgewichts- und Fitnessübungen gehörten ebenso dazu wie die Entwicklung der grundlegenden Partnerformen bis hin zur realistischen Selbstverteidigung unter erschwerten Rahmenbedingungen. Da die Besonderheiten einer Stilrichtung immer auch in den Kata verschlüsselt sind, wurden einige Trainingseinheiten zum Thema Kata und Kata-Bunkai angeboten. Im Goju-Ryu – und ganz besonders in der Tradition des Yuishinkan – spielen spezielle Partnerformen, die auch Wurftechniken beinhalten, eine besondere Rolle. Zu diesen als Kumite-Ura und Nage bekannten Lernformen hatten einige Trainer spezielle Schwerpunkte gesetzt und so für abwechslungsreiche Trainingseinheiten gesorgt. Ergänzend wurde auch Fallschule vermittelt und verbessert.
Am Donnerstag und Freitag stellten sich einige Teilnehmer und Trainer der Herausforderung, am Angebot „Power-Yoga“ unter Leitung von Birgit Herkenhoff-Rawe (Karateka und Physiotherapeutin) teilzunehmen und stellten überwiegend fest, dass es sehr wohltuend aber eben auch anspruchsvoll war.
Die Wurzeln des Goju-Ryu Karate-Do liegen weit zurück in den chinesischen Kampfkünsten, die immer als ein Teilaspekt der Erhaltung von Gesundheit und Vitalität verstanden wurden. Die Kata sind der Schlüssel zu den früher oft geheim gehaltenen technischen Spezialitäten einer Stilrichtung. Go steht für hart, Ju für weich. Die richtige Wahl harter und weicher Techniken ist der Weg zu einer effektiven Selbstverteidigung. Die Verbindung mit Shihatzu und Yoga rundete das vielfältige Angebot in den Übungseinheiten harmonisch ab.
Beim Abschlusstraining am Samstag wurden noch einmal einige Höhepunkte des Lehrgangs wiederholt, bevor die Karateka ihre Heimreise antraten. Die weitesten Anreisen hatten die Teilnehmer aus Bielefeld, Langenfeld, Seelze und Vaihingen.
Der Sportpark des TV Jahn hatte wieder die hervorragenden Rahmenbedingungen geboten und sogar das Wetter hatte mitgespielt und Regengüsse in Zeiten gelegt, in denen niemand vom Tennis-Club-Haus zu den Trainingshallen laufen musste.
Frank Beeking Rheine, 22.06.2017