Das Jahr 2019 fing für die Karateabteilung des TV Emsdetten gut an, denn der Einladung zu einem Lehrgang mit Hanshi Fritz Nöpel folgten Ende Januar mehr als 70 Karateka.
Nach der offiziellen Begrüßung begann der Lehrgang mit einem Mondo, also einem Gespräch zwischen Karate-Lehrer und den Lehrgangsteilnehmern. Dabei betonte der Meister die Bedeutung der Kata (festgelegter Bewegungsablauf) und die Vielfalt der darin enthaltenen Techniken, die sich aber bei weitem nicht alle zur realistischen Selbstverteidigung eignen. Dazu muss jeder Karateka seinen eigenen Weg zur Perfektion in der Kampfkunst finden. Schließlich wird Karate-Do trainiert, d.h. das Finden des richtigen Weges (Do). Die erste praktische Aufgabe an die Teilnehmer bestand anschließend darin, in Zweiergruppen die in Bubishi Zeichnungen (Jahrhunderte alte Zeichnungen von Kampfszenen) dargestellten Selbstverteidigungsformen zu analysieren und praktisch umzusetzen. Herr Nöpel gab dann seine Tipps und Korrekturen, wenn die gezeigten Interpretationen nicht ganz passten.
Nach einer Pause bei Kaffee und Kuchen ging es im dritten Teil um das Verständnis und die realistische Umsetzung einiger in den verschiedenen Goju-Ryu-Katas gezeigten Formen und ihre Anwendung am Partner. Dabei stellte sich bei der folgenden Präsentation heraus, dass dies doch nicht immer so einfach ist, denn der Meister war nicht mit allen Vorführungen einverstanden, gab aber die entscheidenden Hinweise für eine korrekte und effektive Ausführung. So war dies am Ende für alle Teilnehmer wieder ein sehr lehrreicher und spannender Lehrgang, an den sich noch die Dan-Prüfung mit 24 Teilnehmern anschloss. Allein aus Emsdetten stellten sich 7 Karatekas zum 1. Dan und 4 zu höheren Dangraden dem Prüfungskomitee bestehend aus Hanshi Fritz Nöpel, 10. Dan, Hanshi Ulrich Heckhuis, 9. Dan und Renshi Dr. Martina Lohmann, 6. Dan. Die Altersspanne von reichte von 18 bis 64 Jahren und zeigte damit einmal mehr, dass die erfolgreiche Ausübung von Karate nicht vom Lebensalter abhängt. Text: Heinz Niesing